Nachhaltigkeit – Ein paar Tipps und Tricks

Kein Fleisch essen, nie wieder Auto fahren und am besten gar keine tierischen Produkte mehr, oder?

Die Frage nach nachhaltigem Leben wirkt auf viele Menschen vorerst abschreckend, die Antworten einschränkend und mühsam, doch ich glaube, dass viele Menschen sich mit den ganzen Vorsätzen einfach zu viel vornehmen und vor allem in Debatten und Diskussionen zunehmend der Blick für das Wesentliche verloren geht. Denn wie man nachhaltig lebt, weiß heute fast jeder, oftmals scheint die Umsetzung trotzdem verwirrend.

1.) Stück für Stück die Milch ersetzen

Milch kommt von Kühen, Kühe essen Soja und für Soja wird der Regenwald abgeholzt. Ich denke, auf Milch zu verzichten ist eine der einfacheren Arten, nachhaltig zu sein. Es gibt unzählige Alternativen, die nicht nur nachhaltiger, sondern zum Teil auch gesünder sind. Das Soja aus der Sojamilch kommt in den aller meisten Fällen nicht aus dem Regenwald, entgegen vieler uninformierter Gegenstimmen. Hafermilch, Mandelmilch, Cashewmilch, heute gibt es so viel pflanzliche Milch, dass man glatt den Überblick verlieren könnte. Am besten ist, einfach mal durchprobieren und Stück für Stück ersetzen. Bei uns ist das nach einem halben Jahr ganz automatisch passiert!

2.) Konsum, Konsum, Konsum

Wahrscheinlich ist das einer der unterschätzten Bereiche der Nachhaltigkeit: Kaufen. Vor allem Kleidung und die dahinter stehenden Industrien sind für einen sehr großen Teil der CO2-Emissionen verantwortlich. Aber auch Möbel, Bücher, sämtliche Dekoartikel und Kosmetik sind unter Umständen problematische Ware. Das bedeutet nicht, dass gar nichts mehr gekauft werden darf, trotzdem ist es sinnvoll, sich beim Kauf darüber Gedanken zu machen. Wem die Milch zu sehr am Herzen liegt, kann hier ansetzen. Plattformen wie Vinted oder Ebay Kleinanzeigen bieten Möglichkeiten, second hand einzukaufen, eigene Ware zu verkaufen, statt wegzuschmeißen und nachhaltiger zu leben. Es gibt unzählige Second Hand Läden, nicht nur im Bereich Kleidung, auch Möbel können gebraucht gekauft und das Zimmer klimaneutral eingerichtet werden. Bewusster zu konsumieren und nach Herstellung und Transport zu fragen, ist nicht nur gut für das Klima, sondern auch für die eigene Psyche. Verschwenderischer Konsum ist auch einfach nicht mehr zeitgemäß, so sehe ich das zumindest.

3.) Ökostrom

Dazu gibt es nicht viel zu sagen, außer: Das Vorurteil Ökostrom sei teurer, stimmt schon lange nicht mehr und der Strom kommt auch immer noch bei euch zuhause an. Ökostrom ist die einfachste Möglichkeit überhaupt. Das Geld fließt nicht mehr in dreckige Energien, sondern wird dafür genutzt, erneuerbare Energien zu fördern. Einen Vertrag kündigen, den anderen abschließen, darauf könnt ihr gerne mal eure Eltern hinweisen.

4.) Thema Fleisch

Vegetarische Ernährung ist kein Grund auszuflippen, alle Türen zu verschließen und Vorurteile zu schüren. Das Thema ist ziemlich emotiona besetztl, am besten ist es, sich sachlich zu informieren und selbst zu entscheiden. Dazu der Appell: Klimaschutz ist keine Debatte für Emotionalitäten, Nachhaltigkeit ist wichtiger als nicht zielführende Diskussionen über Fleisch. Lasst uns faktenbezogen im sachlichen Dialog bleiben und aufhören, sinnlose Vorurteile zu streuen, denn das bringt uns nicht weiter. In einem Punkt sind sich doch die allermeisten einig: Der Klimawandel ist ein Problem und wir müssen dringend etwas tun. Stigmatisierung und Kontroversen bringen uns nicht weiter, Dialoge und Verständnis schon eher.

5.) Wissen, warum man Dinge tut

Wer nicht weiß, warum er etwas tut, wird es früher oder später lassen. Natürlich: Treibhauseffekt, Klimawandel, damit können die meisten Menschen heute etwas anfangen, aber was genau bedeutet es, wenn sich die Erde erwärmt und warum ist das alles so dringend? Überschwemmungen, Waldbrände, auch das kennt man, aber Kipppunkte, Rückkopplungen? Da hört bei vielen das Verständnis dafür auf, was wirklich auf uns zukommt. Nur weil man CO2 weder riechen, schmecken oder sehen kann, bedeutet das nicht, dass es nicht da ist oder dass wir uns nicht heute schon darum kümmern müssen. Ich glaube, dass es, wenn man sich genauer informiert, viel leichter ist, auf z.B. Fleisch zu verzichten, wenn man weiß, wofür man es tut. Es gibt unzählige Videos und fundierte Literatur über die Thematik, daran scheitert es nicht.

Ihr wisst was zu tun ist! Fangt an, Euer Leben nachhaltiger zu gestalten, damit eure Nachfahren genauso ein schönes Leben haben können wie ihr.

Kaja (Q2)