Potenzialanalyse

Kommt um 8 Uhr zur Potenzialanalyse zum Gebäude gegenüber der Eishalle.

Das waren so gut die einzigen Informationen, die wir bekommen haben, als es hieß, dass die Potenzialanalyse anstehe.
Nicht sonderlich viele Infos, wenn man das so sagen kann.
Das Einzige, was uns zu diesem Thema gesagt wurde, war, dass dieser Tag wohl dazu da sei, unsere Kompetenzen für unser zukünftiges Berufsleben herauszufinden.

Was uns also erwartet? Wir hatten nicht den blassesten Schimmer.

Als wir dann wie vorgegeben um 8 Uhr zum gegebenen Treffpunkt kamen, wussten wir noch immer nicht, was uns bevorstand.
Wir haben zunächst Nummern ausgelost bekommen, die uns in Kleingruppen aufgeteilt haben, bevor wir dann ins Gebäude gelassen wurden, wo wir uns dann in unseren Gruppen zusammenfinden sollten.

Da saßen wir also nun immer in Vierer oder Fünfer Gruppen an irgendwelchen Tischen in zwei Räumen.
In ein paar knappen Sätzen erzählten uns die Mitarbeiter:innen, was nun der eigentliche Ablauf war.
Wir wollen heute euer Potenzial herausfinden. Also, für welche Berufsfelder ihr besonders geeignet seid. Es wird nur auf eure Stärken und nicht auf eure Schwächen geguckt. Wir werden euch bei den verschiedenen Aufgaben beobachten und das dann hinterher auswerten, sodass jeder eine individuelle Rückmeldung bekommen kann„, so wurde uns das Ganze in Etwa erklärt.

Das war’s dann auch schon mit großartigen Reden. Wir haben direkt mit unseren Aufgaben gestartet. In unseren jeweiligen Gruppen sollten wir als erstes eine Art Puzzle lösen.
Methodische Kompetenz„, „Personale Kompetenz“ und „Soziale Kompetenz„, so hießen die Kategorien, zu denen wir die verschiedenen Kompetenzen/Fähigkeiten zuordnen sollten.
Richtig oder falsch gab es hier nicht, wir sollten einfach machen und miteinander reden und diskutieren.
An sich nicht schwer oder kompliziert, wäre da nicht der zweite Teil der Aufgabe.
Seine eigenen Fähigkeiten aufschreiben und den Kategorien zuordnen. Es war ein wenig knifflig, herauszuschreiben, was man konnte und das dann auch noch den drei Kategorien zuzuordnen. Letztendlich kann man ja eigentlich alles nehmen, ob „Ich kann gut singen“ oder „Ich kann gut mit Menschen reden“ oder sogar „Ich kann gut mit Menschen singen“, es war alles erlaubt. Richtig oder falsch gab es auch hier nicht.

Nach einer kurzen Pause gingen wir dann auch schon direkt in die „Einzelarbeit“.
Hierbei haben wir jeder einen Laptop vor die Nase gestellt bekommen, worauf wir dann einige Fragen beantworten mussten.
Wir mussten zum Beispiel Bilder bewerten, auf denen verschiedene Berufe abgebildet waren und wie sehr die uns ansprechen. Daumen hoch, neutraler Smiley oder negativer Smiley. Was wir in welchem Beruf lieber machen würden, gehörte auch zu einer Kategorie oder wie gerne wir bestimmte Handlungen machen würden (Gedichte oder Geschichten schreiben, wäre ein Beispiel).

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War das geschafft, haben wir schon direkt den nächsten Fragebogen ausgehändigt bekommen. Dieses Mal war dieser zwar auf Papier, aber Fragebogen bleibt immer noch Fragebogen.
Es war eine Art Biografie. Wir mussten ziemlich viele Dinge aufschreiben: Was in unserem Leben bereits passiert ist, wo wir uns in fünf Jahren sehen oder was unsere Familienmitglieder beruflich machen.
Das war einige Schreibarbeit, aber wirklich viel konnte man auch da nicht schreiben, zumal gar nicht genug Platz für alles auf diesen drei Zetteln war. Um ehrlich zu sein, war es schwieriger, als es aussieht, aufzuschreiben, was in unseren Leben bereits passiert ist.
13 oder 14 Jahre, von denen man einen Großteil in der Schule verbracht hat, in Worte zu fassen, ist nicht so einfach, wie es auf den ersten Blick scheint, doch auch das haben alle mehr oder weniger gemeistert.

Direkt danach ging es wieder in eine Gruppenarbeit.
Dies war das große Projekt des Tages. Ein Handy entwerfen …
In der ersten Arbeitsphase sollten wir zunächst Ideen sammeln, einen Namen, ein Logo etc. gestalten und grobe Skizzen anfertigen.
Es hat erstaunlich gut geklappt und es sind so einige kreative Vorschläge zusammengekommen.
Und man muss dazu sagen, dass das auch gar nicht so unspaßig war …
Nach vielleicht einer Stunde gingen unsere Gruppen dann in die zweite Arbeitsphase über, bei der wir genaue Skizzen usw. anfertigen sollten.

Nach der doch ziemlich kurzen Mittagspause hatten wir dann eine halbe Stunde Zeit, unser Handy zu bauen und eine Präsentation vorzubereiten.
Aus Ton haben wir unser Handy geformt, es mit Acrylfarbe angemalt und es mit einem Föhn trocken geföhnt. Dass wir nur eine halbe Stunde Zeit hatten, hat für ziemlichen Zeitdruck gesorgt. Hätten wir vielleicht zehn oder zwanzig Minuten mehr Zeit gehabt, wären die Ergebnisse mit Sicherheit nochmal besser geworden, aber auch so ließen sich unsere Projekte zeigen.
Jede Gruppe sollte in der letzten Phase vor der Klasse ihr Handy und die dazugehörigen Funktionen präsentieren. Und es waren wirklich einige spannende Dinge dabei.
Gegen 15 Uhr waren wir dann schließlich fertig und durften nach Hause gehen.

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An sich, muss man sagen, dass der Tag schon ganz gut war. Es gab nichts, was absolut schrecklich war.
Das Handy-Projekt hat, wie gesagt, teilweise schon fast Spaß gemacht und auch die anderen Aufgaben waren ganz entspannt. Wir durften einfach machen und wurden dabei beobachtet. Das war’s eigentlich auch schon. Es gab nichts, was man richtig oder falsch machen konnte, sodass wir eigentlich freie Bahn hatten, was unsere Kreativität anging.
Maja (8.)