Rassismus

Wie bei allen Dingen, die Themen wie Rassismus (oder auch Sexismus) behandeln, fangen wir damit an, dass wir uns fragen: Rassismus, was ist das eigentlich?

Rassismus bezeichnet die „Rassendiskriminierung“. D. h. Rassisten grenzen Menschengruppen aufgrund äußerlicher Merkmale z.B. die Hautfarbe, der kulturelle Hintergrund oder die angenommen oder tatsächliche Herkunft aus. Kurz gesagt, sie teilen sie in Rassen ein, sie stellen die Gleichrangigkeit und im schlimmsten Fall die Existenzberechtigung in Frage. Es ist eine Ideologie, mit der bestimmte Handlungen gerechtfertigt werden.

Es gibt verschiedene Arten von Rassismus. Das heißt nicht, dass die eine schlimmer ist als die andere, aber das System ist ein anderes. Der Institutionelle Rassismus, oder auch strukturelle bzw. systematische Rassismus, beschreibt den Rassismus einer Gesellschaft. Dieser geht von Gesetzten, Normen oder der internen Logik aus und grenzt bestimmte Gruppen in öffentlichen Räumen aus, wie zum Beispiel:

  1. bei politischer Beteiligung (Wahlrecht, fehlende Präsenz in politischen Einrichtungen)
  2. im Bildungssystem
  3. auf dem Wohnungsmarkt

Ihnen werden Vorteile oder Leistungen verweigert oder andere werden privilegiert (bevorzugt), dabei rechtfertigen Theorien oder Argumentationsmuster Herrschaftsverhältnisse. Die Folgen von Rassismus steigern sich dabei, bis man fast nicht mehr dagegen ankommt.

Folgen von Rassismus:

  1. Vorurteile
  2. Diskriminierung
  3. Rassentrennung
  4. Sklaverei
  5. Pogrome (die gewaltsame Ausschreitung gegen Menschengruppen)
  6. „ethnische Säuberung“
  7. Völkermord
Photo by Koshu Kunii on unsplash

Vielleicht habt ihr euch schon mal gefragt wie ihr denn Schwarze bezeichnen sollt. Hier eine kleine Liste mit Dingen, die man sagen kann und Dingen, die man nicht sagen sollte:

Yes

  1. Schwarz/Schwarze Menschen
  2. People of Color/ Person of Color (PoC)
  3. Afrodeutsch, Arfoamerekanisch etc.

No

  1. Farbige/ Farbiger
  2. Dunkelhäutig
  3. Neger

Da sind jetzt möglicherweise ein paar Begriffe dabei, die ihr nicht nachvollziehen könnt, kennt oder versteht. Wenn ihr jemanden kennt, ist natürlich immer die sicherste Methode zu fragen, wie die Person denn genannt werden möchte.

Schwarz Schwarze die sich so bezeichnen, drücken damit aus, dass sie sich zu einer Gruppe von Menschen zählen, die aufgrund ihrer Hautfarbe rassistische Erfahrungen gemacht haben. Es wird groß geschrieben.

People of Colour/Person of Color (PoC) Das ist eine Selbstbezeichnung, die ebenfalls Menschen bezeichnet, die Erfahrung mit Rassismus gemacht haben. Allerdings sollte man hier beachten, dass man diesen Begriff nicht im deutschen verwendet.

Afrodeutsch Afrodeutsch ist eine Bezeichnung die darauf aufmerksam macht, dass nicht nur weiße in Deutschland leben. Er bezeichnet die Herkunft und Hautfarbe, zudem ist es nicht so provokant wie Schwarze.

Kommen wir zu den No-Goes:

Farbig Diesen Begriff gaben weiße Menschen Schwarzen. Er entstand in der Kolonialzeit und wurde abwerten verwendet, weswegen er auch heute noch abwertend ist.

Dunkelhäutig Auch das ist ein Begriff den sich Schwarze nicht selbst gegeben haben. Er wird als abwertend empfunden.

Neger Das Neger ein herabwürdigendes Wort ist, sollte jedem klar sein. Es bedeutet „Scheißsklave“ und wurde schon immer als Schimpfwort benutzt.

Photo by Nathan Dumlao on unsplash

Zu all dem muss man allerdings auch sagen, dass es in den meisten Fällen nicht wichtig ist die Hautfarbe zu nennen. Wenn man jemanden neu kennenlernt, dann sagt man auch nicht, der oder die sei weiß. Genau so sollte man es auch mit Afrodeutschen handhaben. Zumindest ist das meine persönliche Meinung.

Springen wir noch zu einem ganz anderen Thema. Der Unterschied zwischen Ausländerfeindlichkeit und Rassismus. Ein ganz einfaches Beispiel:

„Das sieht man schon daran, dass der blonde Eric aus Schweden es bei uns viel leichter hat als der dunkelhaarige Mehmet, der im Gegensatz zu Eric einen deutschen Pass besitzt. Hier geht es um Rassismus und nicht um Ausländerfeindlichkeit – nur Eric, nicht aber Mehmet ist ja ein Ausländer.“ (Jugendstiftung Baden-Württemberg)

Wie man hier sehr schön sehen kann, geht es nicht um Ausländerfeindlichkeit, diese richtet sich nämlich gegen alle Menschen, die aus dem Ausland kommen, sondern um Rassismus. Und ich muss leider sagen, dass es kein Thema von gestern ist, sondern so hochaktuell wie LTBTQ+ oder der Klimawandel und ich finde es schade, dass es erst Fälle wie von George Floyd geben muss, damit darauf aufmerksam gemacht wird.

Nathalie (8.)

Quellen:

Bundeszentrale für politische Bildung: Kolonialismus, Sprache und Rassismus

logo: Sprache gegen Rassismus

Online Focus: political correctness

Menschenrechte, deine Rechte – Vielfalt tut gut

lernando: Versteckter und offener Rassismus an der Schule

RP online: ABC der Diskriminierung – welche Begriffe was bedeuten

Glossar für diskriminierungssensible Sprache | Amnesty International

Wikipedia: Grundlegende Informationen