Sexismus und Gleichberechtigung

Sexismus, was ist das eigentlich? Das ist die erste Frage, die wir uns zu diesem Thema stellen sollten. Sexismus ist ein zusammengesetztes Wort aus den Begriffen Sex, was im Englischen Geschlecht bedeutet, und Rassismus. Sexismus bezeichnet die Herabwürdigung des Geschlechtes. Ob Frau oder Mann spielt keine Rolle. Jedoch wird er meistens mit Frauen in Verbindung gebracht, das liegt zum einem daran, dass es größtenteils Frauen sind und waren, die dagegen anzukämpfen haben und zum anderen, dass der Begriff im Zuge der Frauenbewegung der sechziger Jahre entstand.

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Viele denken vielleicht, dass es nicht wichtig ist, sich mit diesem Thema auseinanderzusetzen. Doch genau diese Leute bitte ich jetzt sich meinen Artikel durchzulesen. Viele haben keine Lust darüber zu diskutieren, weil „die Frau ja schon alles hat“. Gesetzlich stimmt das teilweise, gesellschaftlich aber leider nicht. Laut der WEF Studie für Gleichberechtigung 2020 (alle Links zu den Studien unten, auch die Deutsche Zusammenfassung) ist Deutschland Momentan auf dem zehnten Platz, positiv gesehen. Platz 1 belegt schon seid langem Island. Doch das betrifft nur dir Gleichberechtigung im Allgemeinen.

Es wurde noch in vier weiteren Themen geforscht und da schneidet Deutschland viel schlechter ab. Zwar sind wir was politische Ermächtigung (Political Empowerment) angeht auf Platz 12, jedoch belegen wir bei wirtschaftliche Teilhabe und Chancengleichheit (Economic Participation and Opportunity) Platz 48, bei Gesundheit und Leben (Health and Survival) Platz 86 und beim Bildungsniveau (Educational Attainment) Platz 103, direkt hinter Ägypten. Ihr seht, es gibt noch sehr viel zu verbessern.

Und wir sind noch längst nicht bei der absoluten Gleichberechtigung angekommen. Die Bezahlung, beispielsweise, ist ein wichtiger Punkt. Laut der Gender Pay Gap des statistischen Bundesamtes verdienten Frauen in Deutschland 18% weniger als Männer, wenn sie das gleiche Alter, die gleiche Ausbildung, die gleiche Berufserfahrung usw. haben. In der oben schon angesprochenen WEF Studie wird unter anderem auch genannt, dass es noch ca. 100 Jahre dauern wird, bis wir eine absolute Gleichberechtigung haben werden. Unsere Eltern werden das größtenteils nicht mehr erleben und wir, wenn wir Pech haben, auch nicht.

Also bitte ich euch, wenn wir alle zusammen arbeiten, können wir es vielleicht früher schaffen!

Das Thema Gleichberechtigung haben wir ja jetzt schon behandelt, wenden wir uns mal anderen Themen zu. Laut einer Studie von Frauenberatung Notruf bei sexueller Gewalt Wien (Link dazu unten) hat nahezu jede dritte Frau sexuelle Gewalt erfahren. Zu sexueller Gewalt zählt, unabhängig des Geschlechts, Vergewaltigung, versuchte Vergewaltigung und sexuelle Nötigung. Unter sexueller Nötigung versteht man:

  1. wer gegenüber dem Opfer Gewalt anwendet,
  2. dem Opfer mit gegenwärtiger Gefahr für Leib oder Leben droht,
  3. eine Lage ausnutzt, in der das Opfer der Einwirkung des Täters
    schutzlos ausgeliefert ist

Wieder zurück zu der Studie aus Wien:

  • jede 4. Frau hat (eine) Vergewaltigung/en erlebt (= 7% aller befr. Frauen),
  • jede 3. Frau hat (eine) versuchte Vergewaltigung/en (= 8,9% aller befr. Frauen),
  • jede 2. Frau wurde zu sexuellen Handlungen genötigt (= 13,5% aller befr. Frauen)

(Prävalenzstudie 2011:76, 107)

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Aber wie und wo soll man das Problem anpacken?

Das ist eine sehr schwierige Frage. Das Problem ist unter anderem auch die Denkstruktur. Wenn man etwas dagegen tun will, dann muss man die Gesellschaft davon überzeugen, dass es das Richtige ist bzw. man muss die nächste Generation davon überzeugen. Es dauert Jahrzehnte bis eine Gesellschaft sich verändert und es ist immer die jüngere Generation, die für Veränderung sorgt. Kurz gesagt, wir müssen es richtig machen.

Viel hat auch mit der Erziehung von Kindern zu tun. Wir werden schon sehr früh geprägt. Als Beispiel Kinderserien: Mädchen oder weibliche Figuren haben dort oft eine Waist-to-hip ratio, also Hüfte zu Taille, die anatomisch nicht möglich ist, während Jungs in den Zeichentrickserien oft einen extremen V-Körperbau haben, der ebenfalls anatomisch nicht möglich ist. Das heißt, dass die Schultern sehr breit sind und die Hüfte Schmal. Natürlich sind Kinder nicht dumm und wissen, dass jemand niemals so aussehen kann. Allerdings wird ihnen unbewusste vermittelt, dass sie niemals so schön und perfekt sein können. Man könnte natürlich auch die Zeichentrick Figuren normaler zeichnen. Zwar ist das der „Zeichenstil“, aber wo ist denn das Problem, wenn man einfach nur weniger extrem zeichnet? Und ich glaube bei dem Foto unten kann man sehr schön die Beispiele sehen. Ich finde so etwas ist einfach nicht mehr zeitgemäß.

photo by Nathalie

Nathalie (8.)

Links und Quellen:

WEF Studie zur Gleichberechtigung 2020

Deutsche Zusammenfassung der WEF Studie

Kanzlei für sexualrecht (Einzelheiten zur sexuellen Nötigung)

Frauenberatung Notruf bei sexueller Gewalt, Zahlen und Fakten

Wikipedia (Links zuletzt gesehen September 2021)