Unabhängigkeit.
Fedisverse steht für ein Universum unabhängiger Social-Media Dienste, die sich zusammengeschlossen haben, um Inhalte miteinander austauschen zu können.
Diese Dienste sind eine Alternative zu den kommerziell betriebenen geschlossenen Walled Gardens wie beispielsweise Twitter oder Instagram. Bei diesen Social-Media-Plattformen ist es nötig, dass sich die Nutzer:innen für jeden Dienst separat und einzeln anmelden, während es bei Fediverse genügt, sich einen einzigen Account anzulegen, mit dem man auf ein gemeinschaftlich betriebenes Netzwerk zugreifen kann, um sich miteinander zu vernetzen.
Sonderlich bekannt sind die Dienste des Fediverse noch nicht. Vielleicht hat der ein oder andere in der letzten Zeit etwas von der Plattform „mastodon“ gehört, die sich als Alternative für Twitter anbietet und seit dem Elon Musk-Skandal immer mehr an Zustimmung gewinnt.
Auf mastodon gibt es nicht einzelne Betreiber:innen, die die ganze Macht über die Plattform beherrschen und somit maximale Kontrolle über Inhalte etc. haben. Das gesamte Fediverse ist ein gemeinschaftlich betriebenes Netzwerk, um eben zu verhindern, dass einzelne Betreiber:innen die gesamte Kontrolle erhalten und somit allein kontrollieren, was wann wie und wo auf der Plattform verteilt wird. Klar, das hat bestimmt auch Vorteile, aber genau das macht das System solcher Netzwerke häufig anfällig für Überwachungsmaßnahmen, woraus dann wieder Algorithmen entstehen. Diese Algorithmen sind dazu da, den Nutzer so lange wie möglich auf der Plattform zu halten, da dieser genau das angezeigt bekommt, was der Algorithmus aus seinem bisherigen Konsumverhalten ermittelt hat. Dies sammelt zugleich auch eine gewaltige Masse an persönlichen Daten des Nutzers.
Im Fediverse ist es so, dass der Nutzer selber einstellt, was er zu sehen bekommt bzw. extra nach einem einzelnen Thema oder einer Person suchen muss, um darauf zu stoßen.
Wer einen Account bei mastodon hat, kann auch problemlos die anderen Dienste des dezentralen Netzwerks nutzen; zum Beispiel PixelFed (die Alternative zu Instagram), PeerTube (ungefähr YouTube entsprechend) oder auch Bookwyrm (in etwa wie Goodreads). Nur wenn man selber was hochladen möchte, beispielsweise Podcasts bei Castopod oder eigene Videos bei PeerTube, benötigt man dort jeweils einen eigenen Account.
Auch wir als WAND-Team haben uns entschieden, einen Account auf mastodon zu erstellen. Nicht direkt in der Hoffnung, tausende Follower und begeisterte Mitstreiter zu finden, sondern eher, um ein kleines Statement zu setzen. Vielleicht ermutigt es aber auch den ein oder anderen, mal in die Welt des Fediverse hineinzuschauen und sich zeigen zu lassen, was für eine große Auswahl an Alternativen es inzwischen zu den kommerziellen Social-Media-Diensten gibt.
Maja (9.)