Hello Germany!

Hello! Ich heiße Conley Knauff und ich bin Austauschschüler aus Amerika mit dem PPP Programm. Seit den letzten 3 Monaten gehe ich zum CFvW-Gymnasium in die Q2, um mich mit meiner einzigen Aufgabe zu beschäftigen: die deutsche Kultur zu erleben. Am Weizsäcker habe ich extrem gute Möglichkeiten gehabt, diese Aufgabe zu erfüllen. Die Leute, die es hier in der ganzen Schule gibt, sind immer bereit mir zu helfen, wenn ich es brauche oder wenigstens um mir zu zeigen, wo die Toilette ist. Da ich nun hier bin und einen anderen Ausblick habe, wollte ich anbieten euch zu erzählen, was meine Perspektive als Amerikaner am Weizsäcker ist und zu erzählen, was die Gemeinsamkeiten und Unterschiede von meiner High School und der Schule hier sind.

Eine Frage, die mir immer gestellt wird, ist so: ist deutsche Schule schwieriger als amerikanische Schule? Meine klare Antwort bleibt immer dasselbe: jain. Mit ein Paar Aspekten ist es bestimmt schwerer aber mit anderen finde ich, dass die amerikanische Schule vielleicht ein bisschen schwerer ist. Auf jeden Fall steht eine Aussage jedoch fest: die Schule ist auf jeden Fall anders.

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Der oberflächlichste Unterschied ist natürlich die Zeit. In Amerika gibt es zwei Schulen in den Jahren, in denen man in Deutschland im Gymnasium ist: Middle School von 6 Klasse (teilweise 5 Klasse) bis 8 Klasse und High School von 9 Klasse bis 12. Da ich meinen High School Abschluss schon habe, kann ich sicher sagen, dass, obwohl die beiden sehr ähnlich sind, viele Sachen in den Klassen selbst eher unterschiedlich sind. In Vergleich zu Amerika hat man hier in Deutschland weniger Möglichkeiten, wenn man Klassen wählt, z.B. konnte ich in Amerika ein Schmuckkurs nehmen (ich hatte kein Lust, als ich in High School war aber). Mit diesem großen Wahl fehlt etwas jedoch, was in meinen Klassen hier sehr häufig vorkommt: Tiefe.

Man hat ja in Deutschland nicht so eine riesige Kurswahl wie in Amerika, aber damit kommt der Vorteil, dass man viel mehr über verschiedene Themen lernen kann, die voll interessant sind. Beispielsweise lernten wir in unseren Physikkurs in Amerika nie über Quantenphysik, was ich allerdings sehr spannend finde. Hier in Deutschland, oder wenigstens am Weizsäcker, und auch nur von dem was ich bis jetzt schon gesehen habe, kann man diese Tiefe des Fachs begreifen, etwas, was in Amerika begrenzt wird.

Trotz den beiden Systeme ist der größte Unterschied hier natürlich die Sprache. Hier mache ich wirklich alles auf Deutsch: essen, lernen, Leute kennenlernen, sogar pokern. Den Aspekt, in einer anderen Sprache zu leben, habe ich ehrlich noch nicht erfahren. In den USA gibt es nur zwei Sprachen, die am häufigsten gesprochen werden: Spanisch und Englisch. Meine Muttersprache ist Englisch also d.h., dass ich wirklich nie auf ein anderer Sprache funktionieren musste. Wenn jeder Englisch kann, warum sollte ich eine Fremdsprache probieren? Hier aber, habe ich die Möglichkeit gehabt, meine zweite Sprache auszuprobieren, was in Amerika sehr schwer wäre. Natürlich bin ich auf gar kein Fall perfekt (vielen vielen vielen vielen Dank an die, die mit mir Geduld haben und mir helfen.), aber es ist meine Entscheidung, es weiterzumachen. Glücklicherweise kenne ich Leute, die sehr offen (und sehr geduldig) sind, mich zu unterstützen und mich ein Stück näher an mein Ziel bringen.

Zu diesem Thema: falls ihr mit mir sprechen wollt, bitte macht das! Ich schätze immer die Übung, die man im Alltag machen kann, und ich würde sehr gerne über alles reden. Ich kann in so einem kleinen Artikel nicht alles beschrieben, was hier mich fasziniert hat, oder die Unterschiede zwischen den Staaten und Europa. Trotzdem wollte ich euch einen kleinen Einblick geben. Ich danke euch für eure Zeit, und wünsche euch allen noch einen gute Tag!

Conley Knauff